Sie haben den Weg an einen außerordentlichen Flecken hier in der an besonderen Orten so reichen Klassikerstadt gefunden.
Gerne geben wir Ihnen ein paar Einblicke in die historische Bedeutung dieses Areals zwischen Seifengasse und Puschkinstraße.
Der Oppelsche Garten und der Oppelsche Pavillon, benannt nach dem mutmaßlichen Bauherrn, jedenfalls Besitzer des Grundstücks, dem Geheimrat
und späteren Director der Landschaftscasse Johann Siegmund von Oppel, bilden mit die künstlerisch bedeutsamsten Beispiele barocker Gartenarchitektur
in Weimar. Das Baujahr des Gartenpavillons, eines Baurockbaus mit Elementen des Rokoko, ist nicht aktenkundig nachgewiesen, aber stilkundliche
Vergleiche lassen eine Datierung in der Mitte der dreißiger Jahre des 18. Jahrhunderts wahrscheinlich sein. Mit dem Garten und dem Pavillon verbinden
sich viele klangvolle Namen. So sollen der Überlieferung nach der preußische König Friedrich Wilhelm III. und seine Gattin Luise im Jahre 1806 die
Nacht vor der Schlacht bei Jena und Auerstedt im Oppelschen Garten verbracht haben. Auch Johann Wolfgang von Goethe und Charlotte von Stein mögen
sich hier begegnet sein. Es ist überdies nicht auszuschließen, dass Franz Liszt seine zahlreichen Weimarer Klavierschüler auch im Oppelschen
Pavillon lehrte. Als letzter Nutzer des Pavillons Ende des 19. Jahrhunderts wird der bekannte Weimarer Hofjuwelier Theodor Müller in den historischen
Akten genannt. Anschließend wurde das Kleinod einer barocken Parkanlage von einer Armengemeinschaft übernommen. Zu DDR-Zeiten kam Ende der sechziger
Jahre des letzten Jahrhunderts ein Nutzungsvertrag mit der Volksbildung zustande, bevor ein Jahrzehnt später die Nutzung des Pavillons ganz aufgegeben
wurde. Die barocke Grundstruktur der Gartenanlage war zu dieser Zeit schon längst nicht mehr erkennbar: Der Oppelsche Garten war mit Garagen,
sanitären Anlagen und Unterstellmöglichkeiten für Geräte und Maschinen bebaut.
Für uns ist es eine Herausforderung, diesen traditions- und geschichtsreichen Ort in der Mitte Weimars mit unserer gastronomischen Philosophie
in Einklang zu bringen.
Mit unserem italienischen Ristorante und Gartencafé wollen wir Ihnen mitten in der Klassikerstadt eine Oase der Ruhe, verbunden mit besonderen
kulinarischen Genüssen in mediterraner Atmosphäre bieten. Sie finden hier ein Refugium vor, das Ihnen in einem dem Flair Weimars angepassten
Ambiente die Verknüpfung des dolce far niente mit den Angeboten unserer italienisch inspirierten Küche nahe bringen möchte. Unsere Speisen bereiten
wir nach original italienischen Rezepten zu, die Auswahl an Getränken im Ristorante und in der Lounge orientiert sich an den erfrischenden
sommerlichen Angeboten auf dem italienischen Stiefel. Und in unserer Kaffeebar im sanierten und revitalisierten Schmuckstück des Gartens, dem
Oppelschen Pavillon, erhalten Sie als Kaffeespezialitäten nur die besten Kreationen aus dem Rezeptbuch der Barrista, der Künstler der Espressomaschine.
Unser Team ist stets bestrebt, Ihnen im Einklang mit dem historischen Ensemble aus Park, Garten und Pavillon eine besondere Stätte der Erholung zu
ermöglichen und einen kulturellen und kulinarischen Anziehungspunkt zu schaffen. Wir haben deshalb versucht, bei der neuen Gestaltung des Oppelschen
Gartens seine historische Bedeutung und Besonderheit zu berücksichtigen und unsere gastronomischen Einrichtungen harmonisch einzupassen. So haben
wir auch bei der Möblierung nur Produkte eingesetzt, die zum Ausdruck der guten, alten Tradition des Gartens als Symbol des Lebens beitragen und
somit das harmonische Zusammenspiel und das Gleichgewicht der Natur widerspiegeln. Der Oppelsche Garten mit seiner romantischen Note wird somit
neu interpretiert, indem man in ihm Zeichen der Tradition bewahrt und seine Wiederentdeckung mit mediterraner Esskultur apart verbindet.
Um die Einzigartigkeit dieser grünen Insel und die architektonische und kulturelle Besonderheit des Pavillons inmitten der Klassikerstadt Weimar zu wahren,
wurden an dem gesamten Ensemble keine baulichen bzw. raumgestalterischen Änderungen vorgenommen. Die vorhandene Geländegestaltung, die natürliche
Bepflanzung sowie der vorhandene Baumbestand bleiben ohne Eingriffe, Umgestaltungen und Veränderungen. Pavillon, Orangerie und Bäume wurden integrativer
Bestandteil unseres Garten-Ristorante und -Café.
Pavillons sind immer Schmuckwerke von Gärten, um sich in ihnen in den Sommermonaten aufzuhalten. Wir wissen, dass das Domizil im Grünen der besinnlichste,
magischste, verführerischste Ort des Rückzugs war. Pavillons dienten hauptsächlich dem Vergnügen. Sie schaffen auch noch heute Raum für Mußestunden.
Seit dem 18. Jahrhundert findet man Pavillons in europäischen Gärten. Sie entsprechen dem Wunschbild von Ruhe, Harmonie und Lebenskultur.
Mit der Einbindung des Pavillons mit seiner fragmentarisch restaurierten und retuschierten Freskierung in das „Il Giardino“ besteht endlich die Möglichkeit,
dieses idyllische Kleinod Weimars nach jahrelanger Schließung wieder bewundern zu können.
Überdies sind über die Öffnungszeiten des „Il Giardino“ in den Sommermonaten verteilt literarische und musikalische Kleinveranstaltungen und Events in
Aussicht genommen, wie z.B. Italienische bzw. Französische Abende, Soirées, Kunst- oder Folkloreveranstaltungen, Sommersalons u.ä.
Öffnungszeiten
Adresse
April bis September
11:30-22:30 Uhr
Ristorante Giardino
Inh. Luana Guardati
Oppelschergarten Seifengasse
99423 Weimar